Montag, 25. September 2006

- titellos -

Es ist schon wie ein Ritual, dass ich nachts unser gemeinsames Buch lese. Das tue ich irgendwie immer, wenn ich Ruhe brauche von der lauten Welt da draußen. Wenn ich etwas Traurigkeit in mir habe und auch nicht weiß wohin mit mir. Sicherlich ist da der Beigeschmack einer kleinen Sehnsucht auch vorhanden, wenn ich unsere Briefe lese. Ich möchte dann immer wieder in unsere Welt abtauchen, die wir einst erschufen. Aber aus der Welt bestehen nur noch Trümmer. Uns gelang es nicht mal ansatzweise unsere Welt wieder aufzubauen. Auch wenn wir es immer wieder versuchten. Ich denke, durch die stetigen Versuche wurde das Mauerwerk immer poröser und jetzt ist es nicht mehr zu gebrauchen. Wir brauchen ein neues Fundament, eine nigelnagelneue Basis für einen kompletten Neuanfang oder wir verabschieden für immer diese Welt. So wird es wohl sein… Denn diese Basis, die nötig wäre für einen stabilen, hoffnungsvollen Neuaufbau, gibt es hier auf Erden nicht mehr für uns. Erst wenn wir sterben und vielleicht ein neues Leben beginnen. Vielleicht begegnen wir uns dann ja schon im Kindesalter mit der Möglichkeit vorurteilsfrei und nicht vorgeschädigt einander zu sehen.
Mein Blick hat sich verdunkelt und nun auch komplett geschwärzt. Ich gehe einen Schritt wieder auf dich zu und gleich daraufhin zeigt es mir, dass es ein Fehler war und wirft mich wieder tausend Schritte zurück. Es sind schon wieder die gleichen Wesenszüge, die ich in deinen Zeilen erkenne, die mich damals irgendwann unweigerlich zur Flucht anspornten. Ich fühle mich zur Zeit zurückversetzt in die Vergangenheit. Du vermittelst mir das gleiche Gefühl wie damals und es lähmt mich mal wieder in meinem Handeln. Ich wollte nicht plötzlich meine Stimme verlieren, aber mit jedem weiteren Brief schlugst du immer mehr auf mich ein, so dass mir irgendwann das Rückgrat gebrochen war. Bitte, frage nicht, woher ich jetzt die Kraft für diese Zeilen ziehe.

Donnerstag, 21. September 2006

The endless heaven

Niemals in Worte zu fassen, welche Bedeutung es für mich trägt. Dass du wieder Teil meines Lebens bist. Es gibt mir ein kleines Stück meine Vollkommenheit zurück, welches ich aufgeben musste, als du fortgingst. Es ist das glücklich sein, an dem du Schuld trägst, welches mein Leben wieder unsagbar kostbar gestaltet. Wieder sind unsere Welten miteinander verschmolzen, obwohl sie erst schienen für immer auseinander zu wachsen. Ein unsichtbares Band hielt uns eigentlich immer zusammen, auch wenn wir das jetzt erst bemerken. Es war stets existent und gibt uns in Zukunft weitere Stärke, wenn wir es dringender nicht brauchen könnten. Denn durch diesen Beweis der Existenz, stärkt es uns zudem in dem Glauben, dass wir einander niemals verlieren.

Samstag, 16. September 2006

Der siebte Juni Zweitausendfünf, ein Dienstag

Kannst du dich noch erinnern, als du geschrieben hast: „Es wird ein Krieg werden.“? Ich erinnere mich daran als wäre es erst gewesen und nicht schon vor einem Jahr. So präsent ist mir aber nicht der alleinige Satz, sondern der Sinn, den er trägt. Denn er zog sich wie ein Faden durch unser gesamtes Zeitalter. Am Anfang hätte ich nie gedacht, welche Beständigkeit und Wahrheit dieser Satz für uns haben würde, was aber nicht heißt, dass ich ihn nicht ernst genommen habe. Aber es ist wirklich erstaunlich, denn ich spüre zum ersten Mal, wie sich aufrichtige Wahrheit anfühlen muss. Denn selten hat sie sich solange bewährt.

Ist der Krieg jetzt eigentlich vorbei?

Ich habe immer noch Angst erschlagen zu werden. Ich habe viele Brandwunden von dem einstigen Feuersturm davongetragen, meine Knöchel sind gebrochen von dem geschmolzenen Boden, in dem ich feststeckte. Ich habe zuviel Wasser geschluckt, als ich mich in deinem Sog verlor… Ich habe viele Wunden von unserem Krieg, welche mich stetig erinnern werden, weil sie den Anschein machen, dass sie für immer vernarben.
Wir stehen beide auf gleich hohem Podest. Auf welchem weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob wir Verlierer oder Sieger sind. Ich weiß nur, dass wir einander noch haben, auf welche Weise auch immer. Aber du solltest wissen, in unserem Weltenkrieg fühlte ich mich oft vom Schicksal zusammengeschlagen, aber wem erzähle ich das? Ich war es ja bei dir, die die Maske Wyrds bei dir anzog und es dir antat.

Ich habe aufgegeben nach deinen Worten zu fragen, denn eine Antwort bekam ich nie, weil es scheinbar keine gibt. Denn sie sind Teil meines Lebens geworden, auch wenn es das ein oder andere Kopfschütteln deswegen auch gibt. Der Blick in den Spiegel oder in die Vergangenheit lässt mich all das nicht verstehen. Aber sei es drum, du bist du. Und so sollst du bleiben.

Ich habe zuviel zu sagen, aber das was ich sage, sage ich Menschen mit tauben Ohren oder stummen Mündern. Denn ich rede für mich allein. Das einzige Fünkchen einer Reaktion ist ein Blick bei dem man nicht weiß, wo der Unterschied zwischen Unverständnis und Mitleid liegt. Manchmal fühlt sich mein Gegenüber auch wie eine kahle, weiße Wand an, wenn ich mit ihm spreche, denn dann spare ich mir den alltäglichen Karneval. Allerdings ist das nur in schriftlicher Form möglich.

Der Morgen ist heute spät und du lässt mich auch gerade nicht ans Schlafen denken. Hast du Hönir gesehen die vergangenen Nächte, in denen wir alleine waren? Ich verbinde die Nächte, die sein Gesicht tragen, mit dir. Wieso wird er immer hässlich dargestellt? Bzw. abscheulich böse? Für mich ist sein Erscheinen sehr oft ein absoluter Segen für meine Seele, fast wie ein Ventil für mein altes Auffangbecken. Er ist für mich immer inspirativ.

Die assoziativen Momente liegen auch sehr oft in meiner mythologischen Welt. Ich denke sehr oft an Ostara und dich. Auch wenn die Zeit vorbei ist. Aber es war die Zeit, als wir uns das letzte Mal sahen. Sie erinnert mich an die Momente, in denen ich dich im Kopf, unsere Música de cuento im Ohr, meinen Stift in der Hand und ihre Sonne im Herzen hatte. Ich weiß nicht, ob ich sie deswegen am meisten von all den anderen liebe, oder weil ich einfach ein Ostarakind bin und ihren Frühling schon immer mochte, weil er meine Geburtsjahreszeit ist. Es ist zumindest eine Verbundenheit, die mit nichts zu ersetzen ist und mit nichts zu vergleichen. Diese Liebe zur Natur trägt darin ihre Wurzeln oder ist die Krone auf diesem Haupt.

Ist der Krieg jetzt eigentlich vorbei?

Kannst du dich noch erinnern, als du geschrieben hast: „Es wird ein Krieg werden.“? Ich erinnere mich daran als wäre es erst gewesen und nicht schon vor einem Jahr. So präsent ist mir aber nicht der alleinige Satz, sondern der Sinn, den er trägt. Denn er zog sich wie ein Faden durch unser gesamtes Zeitalter. Am Anfang hätte ich nie gedacht, welche Beständigkeit und Wahrheit dieser Satz für uns haben würde, was aber nicht heißt, dass ich ihn nicht ernst genommen habe. Aber es ist wirklich erstaunlich, denn ich spüre zum ersten Mal, wie sich aufrichtige Wahrheit anfühlen muss. Denn selten hat sie sich solange bewährt.

Ist der Krieg jetzt eigentlich vorbei?

Ich habe immer noch Angst erschlagen zu werden. Ich habe viele Brandwunden von dem einstigen Feuersturm davongetragen, meine Knöchel sind gebrochen von dem geschmolzenen Boden, in dem ich feststeckte. Ich habe zuviel Wasser geschluckt, als ich mich in deinem Sog verlor… Ich habe viele Wunden von unserem Krieg, welche mich stetig erinnern werden, weil sie den Anschein machen, dass sie für immer vernarben.
Wir stehen beide auf gleich hohem Podest. Auf welchem weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob wir Verlierer oder Sieger sind. Ich weiß nur, dass wir einander noch haben, auf welche Weise auch immer. Aber du solltest wissen, in unserem Weltenkrieg fühlte ich mich oft vom Schicksal zusammengeschlagen, aber wem erzähle ich das? Ich war es ja bei dir, die die Maske Wyrds bei dir anzog und es dir antat.

Ich habe aufgegeben nach deinen Worten zu fragen, denn eine Antwort bekam ich nie, weil es scheinbar keine gibt. Denn sie sind Teil meines Lebens geworden, auch wenn es das ein oder andere Kopfschütteln deswegen auch gibt. Der Blick in den Spiegel oder in die Vergangenheit lässt mich all das nicht verstehen. Aber sei es drum, du bist du. Und so sollst du bleiben.

Ich habe zuviel zu sagen, aber das was ich sage, sage ich Menschen mit tauben Ohren oder stummen Mündern. Denn ich rede für mich allein. Das einzige Fünkchen einer Reaktion ist ein Blick bei dem man nicht weiß, wo der Unterschied zwischen Unverständnis und Mitleid liegt. Manchmal fühlt sich mein Gegenüber auch wie eine kahle, weiße Wand an, wenn ich mit ihm spreche, denn dann spare ich mir den alltäglichen Karneval. Allerdings ist das nur in schriftlicher Form möglich.

Der Morgen ist heute spät und du lässt mich auch gerade nicht ans Schlafen denken. Hast du Hönir gesehen die vergangenen Nächte, in denen wir alleine waren? Ich verbinde die Nächte, die sein Gesicht tragen, mit dir. Wieso wird er immer hässlich dargestellt? Bzw. abscheulich böse? Für mich ist sein Erscheinen sehr oft ein absoluter Segen für meine Seele, fast wie ein Ventil für mein altes Auffangbecken. Er ist für mich immer inspirativ.

Die assoziativen Momente liegen auch sehr oft in meiner mythologischen Welt. Ich denke sehr oft an Ostara und dich. Auch wenn die Zeit vorbei ist. Aber es war die Zeit, als wir uns das letzte Mal sahen. Sie erinnert mich an die Momente, in denen ich dich im Kopf, unsere Música de cuento im Ohr, meinen Stift in der Hand und ihre Sonne im Herzen hatte. Ich weiß nicht, ob ich sie deswegen am meisten von all den anderen liebe, oder weil ich einfach ein Ostarakind bin und ihren Frühling schon immer mochte, weil er meine Geburtsjahreszeit ist. Es ist zumindest eine Verbundenheit, die mit nichts zu ersetzen ist und mit nichts zu vergleichen. Diese Liebe zur Natur trägt darin ihre Wurzeln oder ist die Krone auf diesem Haupt.

Freitag, 15. September 2006

Das Parfum

Wie deutlich und bewegend lässt sich menschliche Reinheit darstellen? Ich habe sie nie in solcher Form betrachten dürfen, geschweige denn, dass sie mir auffiel oder sie mich bewegte, über sie überhaupt nachzudenken. Mir war nie bewusst, dass man es aus solcher Perspektive über ein Medium so interpretieren kann. Ich habe noch nie soviel rotes Gold gesehen, nie, dass es mich jemals so berührt hat. Ich weiß nicht, warum es mich so bewegt, dass ich Bauchkribbeln bekam und glänzende Augen. Ich denke, es wird die gesamte Komposition aus der besonderen Filmmusik, die nur bei ihr lief, die Kameraeinstellung und –führung sein und der Wechsel zwischen ihr und Grenouille, der den nötigen Kontrast brachte, um bei jedem Moment, der wieder auf ihr Gesicht fiel, aufzuatmen. Ich denke, allein schon wegen der Ausgangssituation, die geschaffen wurde, die eine herausragende Ausführlichkeit hatte, im Vergleich zu diesen Szenen, die diesen effektiven Kontrast boten, wurden diese Szenen von ihr umso schöner und intensiver, als würden sie im Überfluss gezeigt. Das Buch wurde wunderbar umgesetzt und das ist wirklich selten, dass es so etwas gibt. Äußerst detailreiche Inszenierung und man wurde fast etwas neidisch auf Grenouille, der die Welt mit ganz anderen Augen gesehen haben muss.

(…)

Donnerstag, 14. September 2006

Lebensnotwendig

Weise ich richtige Suchtsymptome auf? Welche sind denn typisch für eine Sucht?
Man fühlt sich unvollkommen, wenn man es nicht hat und wenn man es hat, befriedigt es nicht oder man fühlt sich schlecht dabei, das heißt der gewünschte Effekt bleibt aus, es sei denn die Dosis wird erhöht. Aber ich fühle mich nicht schlecht „dabei“, sondern außerordentlich gut. Aber ich kriege nicht genug davon, was man vielleicht zu den Symptomen zählen könnte. Ich will immer mehr. Ich weiß nicht wieso. Ich kriege von dem Gefühl, welches sich „Stolz“ nennt, nicht genug. Mein Leben prägt sich dadurch, genauso wie sich das Denken in einer anderen Sprache prägt, wenn man diese regelmäßig spricht. Irgendwann denkt man in dieser anderen Sprache. Es ist ohne Zweifel eine Art Sucht, welcher Grad ist aber ungeklärt, genauso, ob man es tatsächlich Sucht nennen kann, weil niemand weiß, ob es wirklich schädlich sein kann. Natürlich: Die Dosis macht das Gift. Aber darum geht es auch. Es ist bewusst, dass übermäßiger Konsum gefährlich werden kann, in welcher Form auch immer. Aber es geht im Moment einzig und allein um diesen Moment der Ausbreitung in mir. Ich suche mit diesem Text sicherlich insgeheim nach einer Antwort, aber bestimmt nicht in der Leserschaft, die noch nicht einmal weiß, worum es überhaupt geht, sondern vielmehr in mir selbst. Vielleicht muss ich durch die Buchstaben, die ich forme, Wege bilden, um an mein Ziel zu gelangen, aber was ist, sollte ich mich verlaufen oder gar im Kreis drehen? Wer weckt mich dann wieder auf? Aus diesem Tagtraum völligen Schwarz und Weiß’? Merkt man selbst, dass man sich im Kreis dreht? Ich weiß es nicht. Aber eins weiß ich, man merkt, wenn man vom Thema abdriftet, denn das passiert gerade *lol*. Aber das hat so nächtliches Schreiben an sich. Ohne großartiges Nachdenken die Finger führen lassen. Aber das macht auch seinen Reiz aus. (Vielleicht merkt jetzt jemand worum es geht?!) Umso verblüffender ist der Effekt am nächsten Morgen, wenn man wahrnimmt - wirklich bewusst wahrnimmt - was verfasst wurde. Ich möchte diese Phase, die Abtauchen in eine Wortwelt gleicht, Nachttagtraum nennen. Der „Tag“ steht dafür, dass man wacht. Man wacht in der Nacht, aber man denkt anders als am Tag. Man denkt Dinge und tut sie auch, die untypisch für den Tag sind. Bei mir ist es das Schreiben, was ich in der Form, wie ich es hier gerade tue, nur nachts kann. Ich weiß nicht, wer diese Muse ist, die mich dann küsst, geschweige denn wie sie aussieht, aber das muss ich auch nicht. Denn das ist unnötig, denn sie ist da ohne mein Zutun. Im Grunde kann ich mich immer auf sie verlassen, dass sie da ist, wenn ich das nur will. Denn das eigentliche Problem liegt nicht an ihr, sondern am Wollen bzw. am Weg des Wollens. Ich weiß nicht, was es mir bringen soll, Antworten darauf zu finden. Vielleicht eine Erkenntnis über Wesenszüge in mir, die mir bisher verborgen blieben, die sich im Grunde auch nicht damit in Verbindung bringen lassen und mir deshalb auch nie auffielen? Ich weiß es nicht, vielleicht finde ich es auch einfach dann nur interessant, warum ich ausgerechnet keinen Sport als eine Obsession für mein Leben ansehe, sondern einfach schlicht und einfach nur dieses. Eigentlich darf ich das überhaupt nicht als Konsum ansehen, zumindest nicht als diesen, wie er überall bekannt ist. Denn ich produziere mit meinen eigenen Händen Nahrung für mich und braue mir mein Lebenselixier. Wer kann schon von sich behaupten, dass er das kann?

Mittwoch, 13. September 2006

Seelenpendant

An was denkt ein nicht esoterisch geprägter Mensch, wenn er an das Wort „Seelenverwandtschaft“ denkt? Richtig! Dass es sie nicht gibt. Aber was wäre, wenn es einen Menschen gibt, der spirituell denkt, aber in der Richtung nicht viel unternimmt? Es gibt so einen Menschen und ich nenne ihn mal speziell. Da es wirklich eher ungewöhnlich ist, an paranormale Dinge nicht zu glauben, sich aber gleichzeitig dafür zu interessieren. Es ist ein ganz klarer Widerspruch. Dieser Mensch hält nichts von Kartenlegen, Handlesen, Horoskope oder jegliche Geistergeschichten, weil zu oft etwas geschah, kurz bevor er zu glauben begann, das einen Zufall bewies oder zuviel Aspekte für einen Zufall hätten sprechen können. Unabhängig von diesen Aspekten, die im Regelfall solche Zufälle ausschließen, stellt sich dieser Mensch dennoch die Frage: Ist es denn möglich, dass die Quantität dieser Zufälle auch Zufall ist? Denn der Mensch stieß vorher nie auf einen Beweis deren Widerlegung. Er kommt ins Grübeln, aber er forscht nicht nach, was bei so einer Art Mensch manchmal wirklich unmöglich erscheint. Er denkt demzufolge irgendwann über diese Dinge ohne wissenschaftliche Erklärung nach. Aber es ist ein frustrierendes Denken, denn zu einer Lösung kommt er damit nicht. Er muss diese Geschehnisse hinnehmen, entscheiden ob er diese aus positiver oder negativer Perspektive betrachtet oder nicht, aber nicht, dass er apathisch auf diese Dinge reagiert. Das war einmal. Diesen Punkt hat er längst übersprungen. Denn für jeden Menschen mit Gefühlen, ein bisschen Verstand und Interesse an der Welt, wäre dies über kurz oder lang unmöglich gewesen.
Niemand weiß, ob es so etwas wie Seelenverwandtschaft wirklich gibt. Ich glaube, es ist nur ein Synonym für eine Art des Schicksals. Meiner Meinung nach muss man das auch nicht wissen, denn es ist schön an so etwas zu glauben und vielleicht zu denken, dass für einen selbst so etwas vorgesehen ist, womöglich sogar noch in diesem Moment seines Lebens für ihn präsent. Man genießt diese Momente voller Überraschung in denen es sich wieder einmal bestätigte, dass die Existenz einer Seelenverwandtschaft auf zwei Menschen bestimmter Art zutreffen kann.
Es ist schön so eine tiefe Verbundenheit miteinander zu teilen. Man spürt, wenn der andere einen braucht, wenn es ihm schlecht geht, auch wenn man ihn wochenlang nicht gesehen hat. Man hat immer wieder die Gabe, diesen Menschen mit jeglicher Art von Worten zu berühren. Auch wenn sie sich über die Zeit weiterentwickelt haben mögen, aber das spielt keine Rolle, denn das Seelenpendant entwickelt sich mit einem mit und liebt die Worte wie am ersten Tag. Man spürt ein überirdisches Vertrauen, bei dem man immer weiß, wie der Gegenüber gerade fühlt und denkt, wenn er dich ansieht. Gesprochene Worte sind Schall und Rauch, nur das Fühlen der anderen Seite ist wichtig.
Es ist ein tiefes Gefühl für diese Seele in mir verankert, welches mich sie immer wieder besuchen lässt, auch wenn es in letzter Zeit nur in deinen Träumen geschah.

Mein Blog und ich

Warum habe auch ich die Methode des normalen Blogs gewählt? Obwohl ich eigentlich eine eigene richtige Homepage habe und auf der ich auch schon so etwas wie ein „Tagebuch“ seit über ein Jahr führe? Es fing alles damit an, dass ich täglich Blogs von Freunden las und dann einfach mal herausfinden wollte, wie so etwas abläuft und funktioniert. Ich meldete mich bei MyBlog an und schaute wie alles abläuft: Design erstellen, Zusatzseiten entwerfen, Blogs schreiben. Man drückt einen einfachen Button mit dem Wort „Bloggen!“ und sofort ist der Beitrag fertig. Um auf meiner Seite einen Eintrag zu erstellen, musste man wesentlich mehr Schritte tätigen, um ihn im Netz betrachten zu können. Deswegen sollte es mich vielleicht nicht wundern, obwohl ich meinen Blog erst seit Ende Juli führe, dass er nun schon über 60 Einträge zählt und mein normales Tagebuch nach 14 Monate gerade verhältnismäßig betrachtet nur über 100 Einträge besitzt. Ich muss zugeben, dass es wahrscheinlich daran liegt, dass deren Inhalte leicht mit den übrigen Inhalten über meine Person in Verbindung gebracht werden können. Ich denke, dass ich somit nur „geistreiche Texte“ verfassen wollte oder Texte, die im Grunde sehr oberflächlich sind, da keiner deren Zusammenhang kennt und über die man mir keinen Strick draus ziehen kann.
Außerdem gibt es eine wichtige Funktion bei meinem selbsterstellten Tagebuch nicht: nämlich die Kommentarfunktion. Die Leser meines Tagebuchs äußerten es zwar nicht als Problem, aber ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie gerne ihre Meinung zu bestimmten Themen abgegeben hätten. Dass sich diese Ahnung bestätigte, erwies sich schon des öfteren, aber ich muss sagen, dass meine Besucher eher Belanglosigkeiten kommentieren als wirklich anspruchsvolle Themen. Ich fände es schön, mal über solch Thema zu einer Diskussion aufgefordert zu werden.
Ursprünglich wollte ich meinen Blog auf meiner Homepage einbinden, aber dann wäre eine Intention, weshalb ich überhaupt diesen Blog erst anfing, hinfällig. Das ist zudem auch der Grund, weshalb ich nicht bewusst auf meine Seite verlinke.

Phänomen Weblog

Es gibt sie in verschiedenen Arten: Erzähl-Weblog, Fach-Weblog, Moblog, Photoblog, Corporate/Business-Weblog usw.*. Man kann sie als Gruppen- oder Einzelblog führen. Ein Weblog ist eine Website mit speziell ausgerichteter Software, auf der ermöglicht wird, regelmäßig Beiträge zu verfassen, zu ändern oder wieder zu löschen. Es gibt sie seit Mitte der 90er Jahre (1994) und bald wurden Systeme (1996) wie z.B. „Xanga “ eingerichtet, um einfache Handhabung und Erstellen eines Weblogs zu ermöglichen. Nach einem langsamen Start dieser Seite im ersten Jahr 1997 mit ca. 100 Blogs wuchs die Anzahl bis 2005 um die 50 Millionen Blogs. Meist sind sie mit einer persönlichen Note des Inhabers versehen. Dessen Chronologie ist umgekehrt aufgelistet und die Themenvielfalt unerschöpflich. Es wurden viele private Blogs eingerichtet, aber im Laufe der Zeit etablierten sie sich immer mehr als angesehene Medien. Seit 2004 wird das Bloggen auch immer mehr in Geschäftskreisen benutzt, um den Leserkreis zu erweitern.
Der Begriff „Weblog“ (1997), Kurzform Blog (1999), ist eine Kreuzung aus „Web“ und „Log“. Sozusagen ein Logbuch, in dem journalartig Ereignisse aufgelistet werden, im großen weiten Internet. Das Themenspektrum ist zu weit, um es mit einem Tagebuch zu vergleichen, welches viel mehr persönliche Sachen notiert. Sicherlich gibt es aber auch diese „Blogger“, die ihren Blog nur für so etwas nutzen. Aber es dient hauptsächlich der Weitergabe von Neuigkeiten in regelmäßiger Zeitfolge, der Diskussion dank der Kommentarfunktion, dem Wissensaustausch, der Sammlung und dem Austausch von Web-Links, dem Aufbau und der Pflege von persönlichen Kontakten, der Präsentation von eigenen Artikeln und Arbeiten.
Sie sind jeweils geordnet nach Datum oder Kategorie. Jeder Blog wird mit einem Datum versehen und archiviert. Auf der Startseite werden diese in umgekehrte Chronologie aufgelistet und im Archiv geordnet und sind somit leichter wieder findbar. Auch über einen Kalender lassen sich Beiträge leichter finden, aber nicht jeder Blog verfügt über so etwas. Es ist üblich, dass jeder Besucher jeden einzelnen Blog kommentieren darf, was somit natürlich die Popularität des Weblogs enorm steigert. Aber es hat sich in der letzten Zeit gezeigt, dass sich vermehrt automatisierte Spam-Einträge, sowie im Gästebuch als auch in den Kommentaren, breitmachen. Nicht nur das, sondern auch andere ungebetene Gäste können anonym Unsinn verbreiten. Es gibt einen Blog aus Österreich, der so etwas seit kurzem unterbindet. Er streicht komplett die Anonymität, in dem er fordert, selbst einen Blog zu hinterlegen, um kommentieren zu dürfen. Ob sich das durchsetzt ist fraglich, denn eine gewisse Restanonymität ist immer vorhanden, denn es steht jedem offen sich seinen eigenen kleinen Fake-Account zu erstellen.
Das ist nur eine Folge, der immer größer werdenden Verbreitung der Blogs. Aber auch wegen der Natur und Anwendung derer sind Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bloggers durchaus möglich. Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass die Einträge, die sie verfassen stark verbreitet und langfristig archiviert werden. Im Gegensatz zu beispielsweise Forenthreads wird nichts gelöscht, sondern aus Gründen der Nachvollziehbarkeit lediglich durchgestrichen. Deshalb ist es ratsam, sich ganz genau vorher zu überlegen, wie man etwas formuliert. Zudem werden die in Blog aufgebrachten Themen mittlerweile von der etablierten Presse übernommen. Denn sie werden als Meinungsmacher anerkannt.


To be continued…
© Tura Corneliasdóttir


* Erzähl-Weblog: Geschichten mit literarischem Touch.
Fach-Weblog: Diskussion und Austausch von Fachthemen.
Funblog: (Verweise auf) Spaß- und Humorseiten.
Krimiblog: Kriminalromane.
Linkblog: Linksammlung in Blogform.
Litblog: Literatur.
Metablog: Sammlung von Beiträgen aus anderen Weblogs und Webseiten.
Moblog: Beiträge von einem mobilen Gerät gepostet; meistens Fotos mit der Handy-Kamera.
Photoblog: Abbildung des Alltags in Fotografien.
Corporate/Business-Weblog: Mitarbeiter schreiben im Namen einer Firma zu PR-Zwecken.
Stadtteil-Blogging: Ein Blogger-Netz berichtet über einen Stadtteil.
Tumblelog: Unstrukturierte Veröffentlichung von Links, Bildern, Zitaten und anderem.
Video-Blog, Vlog: (größere) Videosequenzen.
Wahlblog: Wahlen im Allgemeinen bzw. spezielle Wahlen.
Warblog: Blog aus oder über Krisen- und Kriegsgebiete.
Watchblog: Medienkritische Betrachtung/Beobachtung von Online-/Printmedien.

Dienstag, 12. September 2006

Letzte Nacht...

Du hast ein besonderes Talent: Du platzt immer genau in den Momenten in mein Leben, in denen es unpassender nicht sein kann, aber auch genau dann, wo ich so eine Zuflucht wie dich gebrauchen könnte. Aber es geht nicht. Du sollst nicht der Lückenbüßer für mein gekränktes Verliebtsein sein. Obwohl ich mittlerweile eher denke, es ist das Ego, was etwas hüstelt und röchelt. Denn die Ausgangsvoraus-setzungen waren schlechter als man glaubt. Ich habe mich noch von so einigen Menschen noch nicht richtig verabschieden können, um mich sorgenfrei in eine richtige Liebe fallen lassen zu können. Einer von den Menschen bist du. Ja, du hast immer noch einen gewissen Status bei mir, obwohl er sich mit der Zeit geändert hat. Bitte, frage nicht nach der Art des Status’. Ich kann ihn dir leider auch nicht benennen. Du bist nach wie vor präsent und das jeden Tag. Glaube es mir oder glaube es nicht. Es gibt keinen Grund für mich zu lügen. Und es ist was, was ich mein ganzes Leben tun werde, egal, ob es dich noch gibt oder nicht. Das spielt keine Rolle. Denn wie du bereits sagtest, teilen wir eine Geschichte und die lässt sich nie mehr aus unseren Köpfen löschen, geschweige denn aus unseren Herzen brennen. Denn es hat sich verkrochen in die tiefste Ecke und hat sich selbst eingesperrt und den Schlüssel hinuntergeschluckt. Es wird nie mehr rauskommen. Und es wird bis zum Tode Schlüsselmomente geben, die uns aneinander erinnern. Für mich ist es oft der Himmel, wenn er ganz blau ist und ein paar kleine Schäfchenwolken trägt. Dann schaue ich hinauf und denke an dich. Ich denke damit an den Tag der endlosen Himmel und dieser Tag gehört dir. Diese Assoziation wäre gut in dem Foto „Heartbeats“ umgesetzt. Letzte Woche verlor ich mich fast in so einem Himmel. Ich fand ihn so endlos schön, da er meine Lieblingsfarbe trug, dass ich kurz die Augen schloss und sie mit Tränen wieder öffnete…

Ja, es bedeutet mir immer noch etwas, dass du mir schreibst und an mich denkst. Aber wie schon gesagt, ist es anders. Denn es ist auch nicht mehr so überraschend. Ich habe fest damit gerechnet, dass das passiert. Soweit ist es dann doch schon. Ich habe ganz genau bemerkt, dass du mich ebenso erkannt hast wie ich dich und ich konnte förmlich riechen, welche Gedanken dein Hirn durchschossen. Ist es nicht traurig, dass ich etwas Angst bekam als ich dich sah? Versteh mich bitte nicht falsch. Ich mache dir hiermit keine Vorwürfe. Ich finde es nur sehr schade, wie alles verlaufen ist. Und ich weiß nicht, ob unser Verhältnis wieder zu flicken ist, geschweige denn komplett neu zu weben ist. Ich weiß auch noch nicht, ob ich das überhaupt will. Denn wie lange geht dieser Briefwechsel? Bereits fast 16 Monate… Sicherlich, du wirst denken: Irgendwas wird dahinterstecken. Aber das ist nicht der Punkt. Ich will nicht weitermachen wie bisher, was ich stark befürchte, dass es so läuft. Aber ich weiß auch nicht was zu tun ist, um es grundlegend zu ändern. Ich weiß es einfach nicht und das ist eine Sache, die mich total wütend macht. Denn ich will nicht, dass unsere Beziehung aus zwei Treffen, zwei Zufällen und einem Buch mit tausend Briefen bestehen bleibt. Denn dafür haben wir bereits zuviel geteilt. Zuviel, dass es eigentlich heißen müsste, es gibt keinen Weg zurück. Wir sind soweit gegangen, sodass wir eigentlich auch noch den Rest gehen müssten. Aber das weißt du alles selbst. Ich will dir damit nur zeigen, dass es mir ebenso bewusst ist.
Ich habe heute Morgen seit langem mal wieder so etwas wie ein Müdigkeitsgefühl gespürt. Es gibt sie doch noch: die kleinen Dinge, auf die ich aufmerksam gemacht werde. Ich fühl mich so sinnlos momentan…
Ja, ich habe ewig nicht mehr geschrieben, aber ich habe auch keinen Grund dafür. Es gibt nun mal nicht viele Menschen, die mich inspirieren, auch wenn sie mir eigentlich Stoff darbieten mit dem Schmerz, dem sie mich aussetzen. Scheinbar muss der Mensch selber eine gewisse Poesie haben, um gleiche bei mir auszulösen. Bis jetzt fallen mir nur drei Personen ein, die das wirklich merklich konnten. Und ich brauche nicht hinzuzufügen, dass du eine von denen bist. Du hast mir somit immer gezeigt, wie die Welt aus anderer Perspektive aussehen kann. Hast mich dazu gebracht, es immer wieder auf diese Weise zu tun und auch wenn es oft sehr exzessiv und kräftezehrend war, war ich danach umso glücklicher. Auch wenn es viele Tränen kostete, um an diesen Punkt zu gelangen, auch wenn sie niemals positiver Natur waren. Es ist aber nicht so, dass du mir das Schreiben gelehrt hast, nein, denn ich tat es schon immer. Aber du hast mir endlich den richtigen Ausdruck meiner Seele aufgezeigt. Durch dich habe ich Welten kennen gelernt, die ohne dich verborgen geblieben wären. Ich habe soviel gelernt dadurch und es erfüllt mich etwas mit Stolz eigentlich ein kleines Wunder erschaffen zu haben. Ich glaube, durch das Gefühl von Vertrautheit wurde das überhaupt erst möglich. Sag, wem vertraut man mehr, als nicht sich selbst? Denn du hast aus mir gesprochen, als wärest du ich. Bei dir wusste ich hat jedes Wort, sogar jede Interpunktion, den richtigen Empfänger. Wie eine kleine Heimat, denn du hattest die Buchstaben zu nehmen, wie ich es wollte, wenn ich sie dir gab. Das war nur möglich, weil du die Worte bereits kanntest. Glaub mir, nur die erste Interpretation, die dir in den Sinn kam bei meinen Worten, war jemals einzig und allein die richtige, jede weitere zweite, dritte war nicht mehr pur, wie es das Herz erfährt bei der ersten Berührung.

Montag, 11. September 2006

Tja, fairytale gone bad, dann doch

Es ist alles so wie bisher, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Ich hänge in der Luft ganz ohne Halt. Ich habe Angst zu fallen, was in dieser Situation normal ist. Letzte Nacht hat mich jemand losgelassen. Ohne Vorwarnung und ohne ein Wort was diesen Halt ersetzen könnte. (…) Ich rauche wieder und ich fühle mich schlecht dabei, aber das ist schon länger wieder so. Denn es zeigt mir nur noch stärker einen meiner größten Fehler und ich hasse mich dabei und deswegen. Ich bin verliebt und ich war es gleichzeitig.

Ich bin heute Nacht fast zwei Stunden durch die Stadt geirrt *lol*. Einfach losgegangen bin ich, ohne Plan. Ich wollte einfach nur laufen. Ich wollte was tun: nachdenken, aber mich nicht verlieren dabei, denn das ist mein Talent. Nicht einmal Tränen erreichten mein Gemüt und das ist gut so. Aber es ist dennoch Fakt, dass mich momentan diese Schwebe besitzt und das ist ein Gefühl, mit dem ich noch nie umgehen konnte. Denn ich weiß nicht in welche Schublade es gehört und wie ich es drehen und wenden muss, um daraus schlau zu werden. Denn ich sehe keinen Sinn in diesem Gefühl, denn bisher treibt es nur zu Handlungen an, deren Intension in diesem einzigen Moment des Nachdenkens liegt und keinen wirklichen Bestand hat. Manchmal durch Zufall vielleicht schon, aber dann ist vielleicht wirklich eine Wahrheit dahinter. Ich bin kein Richter, um über diese Wahrheit zu urteilen. Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, die ich bisher gemacht habe. Irgendwann gegen vier Uhr morgens war ich in der ***Straße und stand vor einer Tür und ich wusste nicht genau warum. Meine Füße trugen mich dort hin. Ohne Plan stand ich da und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich wusste nicht was sagen sollte, wäre die Tür aufgegangen. Aber ich habe mir bewusst keine Gedanken darüber gemacht, denn dort war der Ort, an dem ich mich immer fallen lassen konnte und jegliche Klärung stumm ablief. Ich glaube, nur ein Blick hätte genügt, dann wäre alles gesagt gewesen. Trotz des langen Schweigens zwischen diesem Ort und mir, war mir klar, es ist nicht wichtig. Die Verbundenheit ist und bleibt da. Ich weiß nicht, warum ich diesen Weg gewählt habe. Es ist dieses Gefühl und dieses Vertrauen. Denn ich wusste, dass ich nicht verstoßen würde. Egal welche Schandtaten ich vorher hätte begehen können. Es ist ein kleines Hingehörigkeitsgefühl, was immer bestand auch wenn ich keinen Kontakt mehr pflegte. Ich habe mich immer wohl und geborgen gefühlt an diesem Ort. Ich kann nicht sagen, was ich an diesem Ort bin und was dieser Ort mit mir vor deren Tür ist. Beziehungsweise, ob es diesen Punkt von Nichts, welchen Stephen Hawking in einem Buch besonders gut beschreibt, bei uns jemals gegeben hat. (…)

Die Nächte sind momentan wieder lang und schlaflos. Wie es einst schon mal war. Ich habe das Glück zwar schon mal gesehen, aber ich weiß nicht mehr es aussieht, denn es verbarg sich mir die letzten Monate. Ich finde es nicht schlimm. Sogar gut, denn das hilft mir auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Aber es ist immer noch kein Land in Sicht, um motiviert einer Sache gegenüber zu stehen und um darum zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob es bisher nur noch nicht so weit war oder ob es (was ich am meisten glaube) solche Dinge gar nicht gibt… für die es sich wirklich (!) lohnt. Aber dennoch muss ich zugeben, dass es schon ein paar Dinge gibt, die den Anschein einer Priorität haben. Was sie letztendlich mit sich tragen, wird eh nur die Zeit bringen. Man muss es abwägen und ein wenig risikobereit sein, wie überall im Leben. Man muss sehen, ob man mit den Konsequenzen eines Fehlschlags zurechtkommen würde. Ich finde es durchaus wichtig, Ziele im Leben zu haben, welcher Natur auch immer, und auch durch diese gewisse Risiken einzugehen. Denn es ist viel schlimmer mit dem Gedanken leben zu müssen, der aus „Was wäre wenn?“ besteht.

Ohne Titel

Es ist alles so wie bisher, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Ich hänge in der Luft ganz ohne Halt. Ich habe Angst zu fallen, was in dieser Situation normal ist. Letzte Nacht hat mich jemand losgelassen. Ohne Vorwarnung und ohne ein Wort was diesen Halt ersetzen könnte. (…) Ich rauche wieder und ich fühle mich schlecht dabei, aber das ist schon länger wieder so. Denn es zeigt mir nur noch stärker einen meiner größten Fehler und ich hasse mich dabei und deswegen. Ich bin verliebt und ich war es gleichzeitig. (…) Ich habe gewusst, dass du umgezogen bist und ich hatte Angst bei dem Gedanken. Denn es vergeht kein Tag an dem ich nicht zu den mir bekannten Fenstern heraufschaue, wenn auch vielleicht nur mit meinen Gedanken, wenn ich daran vorbeifahre, weil ich diesen Anblick nicht ertrage, auch wenn ich mir das nicht bewusst mache. Vielleicht wollte ich, dass du keine Macht mehr über mich hast. Was eh unmöglich ist, denn allein durch die Gedanken, deren Existenz auf dir beruhen, zeigt es sich, dass es immer noch so ist. Aber das bestätigt mich nur in meiner Prophezeiung und es gibt mir gleichzeitig ein gutes Gefühl, da sich zeigt, dass ich Recht behalte. Aber im Grunde habe ich nichts davon. Es ist eine Mitte, wenn ich von Gefühlen spreche, aber man kann es auch nicht von Neutralität nennen. Das geht einfach nicht, denn es bedeutet mir was, sonst hätte ich mein Herz nicht in meinem Bauch gespürt als ich in dein Gesicht blickte. (…) Ich bin heute Nacht fast zwei Stunden durch die Stadt geirrt. Einfach losgegangen bin ich, ohne Plan. Ich wollte einfach nur laufen. Ich wollte was tun: nachdenken, aber mich nicht verlieren dabei, denn das ist mein Talent. Nicht einmal Tränen erreichten mein Gemüt und das ist gut so. Aber es ist dennoch Fakt, dass mich momentan diese Schwebe besitzt und das ist ein Gefühl, mit dem ich noch nie umgehen konnte. Denn ich weiß nicht in welche Schublade es gehört und wie ich es drehen und wenden muss, um daraus schlau zu werden. Denn ich sehe keinen Sinn in diesem Gefühl, denn bisher treibt es nur zu Handlungen an, deren Intension in diesem einzigen Moment des Nachdenkens liegt und keinen wirklichen Bestand hat. Manchmal durch Zufall vielleicht schon, aber dann ist vielleicht wirklich eine Wahrheit dahinter. Ich bin kein Richter, um über diese Wahrheit zu urteilen. Ich kann nur von meinen Erfahrungen sprechen, die ich bisher gemacht habe. Irgendwann gegen vier Uhr morgens war ich in der Alexander-Puschkin-Straße und stand vor einer Tür und ich wusste nicht genau warum. Meine Füße trugen mich dort hin. Ohne Plan stand ich da und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, wäre die Tür aufgegangen. Aber ich habe mir bewusst keine Gedanken darüber gemacht, denn dort war der Ort, an dem ich mich immer fallen lassen konnte und jegliche Klärung stumm ablief. Ich glaube, nur ein Blick hätte genügt, dann wäre alles gesagt gewesen. Trotz des langen Schweigens zwischen diesem Ort und mir, war mir klar, es ist nicht wichtig. Die Verbundenheit ist und bleibt da. Ich weiß nicht, warum ich diesen Weg gewählt habe. Es ist dieses Gefühl und dieses Vertrauen. Denn ich wusste, dass ich nicht verstoßen würde. Egal welche Schandtaten ich vorher hätte begehen können. Es ist ein kleines Hingehörigkeitsgefühl, was immer bestand auch wenn ich keinen Kontakt mehr pflegte. Ich habe mich immer wohl und geborgen gefühlt an diesem Ort. Ich kann nicht sagen, was ich an diesem Ort bin und was dieser Ort mit mir vor deren Tür ist. Beziehungsweise, ob es diesen Punkt von Nichts, welchen Stephen Hawking in einem Buch besonders gut beschreibt, bei uns jemals gegeben hat. (…) Aber ich bin wieder gegangen. Eine Freundschaft, die mich an uns erinnert. Nicht wegen der Freundschaft, sondern dieses Gefühl der Verbundenheit, bei dem immer eine Erinnerung an dich mitschwimmt.
„Sleepy storm, where is your beating heart today.“ Plötzlich war es wieder in meinem Kopf – aus heiterem Himmel – entwich es meinen Lippen. Genau dieser Satz.
Die Nächte sind momentan wieder lang und schlaflos. Wie es einst schon mal war. Ich habe das Glück zwar schon mal gesehen, aber ich weiß nicht mehr es aussieht, denn es verbarg sich mir die letzten Monate. Ich finde es nicht schlimm. Sogar gut, denn das hilft mir auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Aber es ist immer noch kein Land in Sicht, um motiviert einer Sache gegenüber zu stehen und um darum zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob es bisher nur noch nicht so weit war oder ob es (was ich am meisten glaube) solche Dinge gar nicht gibt… für die es sich wirklich (!) lohnt. Aber dennoch muss ich zugeben, dass es schon ein paar Dinge gibt, die den Anschein einer Priorität haben. Was sie letztendlich mit sich tragen, wird eh nur die Zeit bringen. Man muss es abwägen und ein wenig risikobereit sein, wie überall im Leben. Man muss sehen, ob man mit den Konsequenzen eines Fehlschlags zurechtkommen würde. Ich finde es durchaus wichtig, Ziele im Leben zu haben, welcher Natur auch immer, und auch durch diese gewisse Risiken einzugehen. Denn es ist viel schlimmer mit dem Gedanken leben zu müssen, der aus „Was wäre wenn?“ besteht.
Du hast ein besonderes Talent: Du platzt immer genau in den Momenten in mein Leben, in denen es unpassender nicht sein kann, aber auch genau dann, wo ich so eine Zuflucht wie dich gebrauchen könnte. Aber es geht nicht. Du sollst nicht der Lückenbüßer für mein gekränktes Verliebtsein sein. Obwohl ich mittlerweile eher denke, es ist das Ego, was etwas hüstelt und röchelt. Denn die Ausgangsvoraus-setzungen waren schlechter als man glaubt. Ich habe mich noch von so einigen Menschen noch nicht richtig verabschieden können, um mich sorgenfrei in eine richtige Liebe fallen lassen zu können. Einer von den Menschen bist du. Ja, du hast immer noch einen gewissen Status bei mir, obwohl er sich mit der Zeit geändert hat. Bitte, frage nicht nach der Art des Status’. Ich kann ihn dir leider auch nicht benennen. Du bist nach wie vor präsent und das jeden Tag. Glaube es mir oder glaube es nicht. Es gibt keinen Grund für mich zu lügen. Und es ist was, was ich mein ganzes Leben tun werde, egal, ob es dich noch gibt oder nicht. Das spielt keine Rolle. Denn wie du bereits sagtest, teilen wir eine Geschichte und die lässt sich nie mehr aus unseren Köpfen löschen, geschweige denn aus unseren Herzen brennen. Denn es hat sich verkrochen in die tiefste Ecke und hat sich selbst eingesperrt und den Schlüssel hinuntergeschluckt. Es wird nie mehr rauskommen. Und es wird bis zum Tode Schlüsselmomente geben, die uns aneinander erinnern. Für mich ist es oft der Himmel, wenn er ganz blau ist und ein paar kleine Schäfchenwolken trägt. Dann schaue ich hinauf und denke an dich. Ich denke damit an den Tag der endlosen Himmel und dieser Tag gehört dir. Diese Assoziation wäre gut in dem Foto „Heartbeats“ umgesetzt. Letzte Woche verlor ich mich fast in so einem Himmel. Ich fand ihn so endlos schön, da er meine Lieblingsfarbe trug, dass ich kurz die Augen schloss und sie mit Tränen wieder öffnete…

Ja, es bedeutet mir immer noch etwas, dass du mir schreibst und an mich denkst. Aber wie schon gesagt, ist es anders. Denn es ist auch nicht mehr so überraschend. Ich habe fest damit gerechnet, dass das passiert. Soweit ist es dann doch schon. Ich habe ganz genau bemerkt, dass du mich ebenso erkannt hast wie ich dich und ich konnte förmlich riechen, welche Gedanken dein Hirn durchschossen. Ist es nicht traurig, dass ich etwas Angst bekam als ich dich sah? Versteh mich bitte nicht falsch. Ich mache dir hiermit keine Vorwürfe. Ich finde es nur sehr schade, wie alles verlaufen ist. Und ich weiß nicht, ob unser Verhältnis wieder zu flicken ist, geschweige denn komplett neu zu weben ist. Ich weiß auch noch nicht, ob ich das überhaupt will. Denn wie lange geht dieser Briefwechsel? Bereits fast 16 Monate… Sicherlich, du wirst denken: Irgendwas wird dahinterstecken. Aber das ist nicht der Punkt. Ich will nicht weitermachen wie bisher, was ich stark befürchte, dass es so läuft. Aber ich weiß auch nicht was zu tun ist, um es grundlegend zu ändern. Ich weiß es einfach nicht und das ist eine Sache, die mich total wütend macht. Denn ich will nicht, dass unsere Beziehung aus zwei Treffen, zwei Zufällen und einem Buch mit tausend Briefen bestehen bleibt. Denn dafür haben wir bereits zuviel geteilt. Zuviel, dass es eigentlich heißen müsste, es gibt keinen Weg zurück. Wir sind soweit gegangen, sodass wir eigentlich auch noch den Rest gehen müssten. Aber das weißt du alles selbst. Ich will dir damit nur zeigen, dass es mir ebenso bewusst ist.
Ich habe heute Morgen seit langem mal wieder so etwas wie ein Müdigkeitsgefühl gespürt. Es gibt sie doch noch: die kleinen Dinge, auf die ich aufmerksam gemacht werde. Ich fühl mich so sinnlos momentan…
Ja, ich habe ewig nicht mehr geschrieben, aber ich habe auch keinen Grund dafür. Es gibt nun mal nicht viele Menschen, die mich inspirieren, auch wenn sie mir eigentlich Stoff darbieten mit dem Schmerz, dem sie mich aussetzen. Scheinbar muss der Mensch selber eine gewisse Poesie haben, um gleiche bei mir auszulösen. Bis jetzt fallen mir nur drei Personen ein, die das wirklich merklich konnten. Und ich brauche nicht hinzuzufügen, dass du eine von denen bist. Du hast mir somit immer gezeigt, wie die Welt aus anderer Perspektive aussehen kann. Hast mich dazu gebracht, es immer wieder auf diese Weise zu tun und auch wenn es oft sehr exzessiv und kräftezehrend war, war ich danach umso glücklicher. Auch wenn es viele Tränen kostete, um an diesen Punkt zu gelangen, auch wenn sie niemals positiver Natur waren. Es ist aber nicht so, dass du mir das Schreiben gelehrt hast, nein, denn ich tat es schon immer. Aber du hast mir endlich den richtigen Ausdruck meiner Seele aufgezeigt. Durch dich habe ich Welten kennen gelernt, die ohne dich verborgen geblieben wären. Ich habe soviel gelernt dadurch und es erfüllt mich etwas mit Stolz eigentlich ein kleines Wunder erschaffen zu haben. Ich glaube, durch das Gefühl von Vertrautheit wurde das überhaupt erst möglich. Sag, wem vertraut man mehr, als nicht sich selbst? Denn du hast aus mir gesprochen, als wärest du ich. Bei dir wusste ich hat jedes Wort, sogar jede Interpunktion, den richtigen Empfänger. Wie eine kleine Heimat, denn du hattest die Buchstaben zu nehmen, wie ich es wollte, wenn ich sie dir gab. Das war nur möglich, weil du die Worte bereits kanntest. Glaub mir, nur die erste Interpretation, die dir in den Sinn kam bei meinen Worten, war jemals einzig und allein die richtige, jede weitere zweite, dritte war nicht mehr pur, wie es das Herz erfährt bei der ersten Berührung.